Mobile Schnittmenge

Christine Schmerse & Ulrich Puritz | Mobile Schnittmenge  –  Auswahl
Die vorgestellten künstlerischen Arbeiten wurden präsentiert im Rahmen der Ausstellung
„Treibsand 2: Ausser Haus,12 temporäre Galerien“, Staatliches Museum Schwerin, temporäre Galerie: Domhof 6, Schwerin, 1. Juli – 3. September 2000


Ausstellungen sind Möglichkeiten des Innehaltens, der Auseinandersetzung und Neuverortung und insofern Stationen der Werkentwicklung. Der jeweilige Ausstellungsraum mit seinen Besonderheiten wird temporäre „Bühne“, auf der individuelle und gemeinsame Arbeiten in wechselnden Dramaturgien unterschiedliche Beziehungen zueinander durchspielen und so zu einer gemeinsamen, raumbezogenen Aussage kommen (in situ). Dieser Prozess beginnt mit der Anreise und endet, wenn wir ihn als Autoren für beendet erklären können (work in progress).

Das Material, mit dem wir den gemeinsamen Raum „bespielen“, ist drei Bausätzen aus aktuellen Werkzyklen entnommen:
1. „Weltei-Archiv – materia prima“
Objekte und Fotoarbeiten von Christine Schmerse:

„Materia Prima“, mehrteilige Fotoserie, c-prints, 90 x 173 cm, Juni 2000

„Materia Prima“, Mixed Media, Foto-/Lichtinstallation, Größe variabel; unter Verwendung von: Kleiderständer mit drei Kleiderobjekten aus Eierschalen, zwei Metallschalen mit braunen und weissen Eierschalen, drei quadratische Lampen mit Textfolien, Lichtobjekt aus Steinen, Lichtleisten, Glasplatten und fotografischem Film (c-print), Lichtleiste mit Einweckgläsern und verschiedenen Schuhen, vier Stahlstative mit Fotolichtkästen, Sound: Nachtklänge (Frösche, Nachtigall … – Frätow 1998), Schwerin, Juni 2000

„White and brown personalities“, Objekte und Multiples aus Eierschalen, Wachs, Bleifolie, Federn, Nudeln u.a., Auswahl, Juni 2000

2. „Konstruktionen der Stille“
Objekte, Videografien und Zeichnungen von Ulrich Puritz:

O.T., 8-teilige Videografie, je 28 x 35 cm, Juni 2000

„Mouches Volants“, Zeichnungen, Auswahl, je 29,7 x 21 cm, Juni 2000

„Konstruktionen der Stille“, Mixed Media/Installation, Größe variabel; unter Verwendung von: ein Wäscheständer mit weißen Taschentüchern, ein Wäscheständer mit Taschentücher, die als Kaffeefilter dienten, ein Ventilator, drei Lichtobjekte, Kabel, Lichtleiste mit Zeichnungen, vier Papierobjekte, Sound: Nachtklänge (Frösche, Nachtigall … – Frätow 1998), Schwerin, Juni 2000

3. „Blicktransport“
Gemeinschaftsmalerei, Fotoarbeiten und eine gemeinsame Videoinstallation

O.T., Gemeinschaftsbilder, Mischtechnik auf Nessel, 150 x 150 cm, Januar 2000

„Seegang mit Sitzkissen – moblierte Wasserstücke“, temporäre Intervention mit Schwimmobjekten aus Sperrmüll auf der Greifswalder Wieck, Auswahl von 2 Fotoarbeiten aus sieben Schwimmobjekten, Greifswald / Eldena 1996, Fotoarbeiten, je 60 x 90 cm, Juni 2000

„Water-Loops“, Installation mit zwei Videoprojektionen, Größe variabel, Juni 2000; unter Verwendung von:
„Wasserstück: ojo del mar, abierto – cerrado“, Ses Salines, Mallorca 1999
„Wasserstück: rotierende Stämme“, Klempenow 2000

Die Bausätze werden im räumlichen Kontext neue „Texte“ proben, Eigensinn behaupten und Schnittmengen eingehen. Als kontextuelle – und im Prozess „fließende“ – Größen handelt es sich um „mobile Schnittmengen“.